Eine Petersenspule ist eine spezielle Art von Drosselspule, die zur Kompensation von kapazitiven Strömen in Mittelspannungsnetzen verwendet wird. Sie wurde von dem amerikanischen Elektroingenieur Carl Petersen erfunden und dient dazu, den durch den kapazitiven Stromfluss verursachten Erdschlussstrom zu begrenzen und somit zu verhindern, dass die Schutzvorrichtungen des Netzes auslösen.
Ein Erdschluss tritt auf, wenn ein Strompfad vom aktiven Leiter in Richtung der Erdung vorhanden ist, ohne dass ein normaler Stromkreis über den neutralen Leiter besteht. Dies kann zu gefährlichen Situationen führen, wie z.B. Stromschlägen. Die Erdschlusslöschspule wird zwischen dem betroffenen Stromkreis und der Erdung eingesetzt und besteht aus einer Spule mit einem Eisenkern. Im Normalbetrieb fließt kein Strom durch die Spule, da die Impedanz sehr hoch ist. Wenn jedoch ein Erdschluss auftritt, fließt ein Strom durch die Spule und erzeugt ein magnetisches Feld, das den Eisenkern magnetisiert. Dadurch sinkt die Impedanz der Spule.
Die Petersenspule wird typischerweise in Mittelspannungsnetzen mit einer Spannung von 5 bis 35 kV eingesetzt. Sie kann als Teil eines größeren Schutzsystems verwendet werden, das aus einem Überstromrelais und einem Leistungsschalter besteht. Wenn ein Erdschluss auftritt, fließt ein Teil des Stroms durch die Petersenspule, wodurch der Erdschlussstrom begrenzt wird und das Überstromrelais nicht ausgelöst wird.
Petersenspulen werden sowohl als Festkern-Spulen, als auch als stufenlos regelbare Spulen ausgeführt.
Insgesamt trägt die Petersenspule dazu bei, die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Mittelspannungsnetzen zu erhöhen, indem sie dazu beiträgt, die Auswirkungen von kapazitiven Strömen und Erdschlüssen zu minimieren.